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Kompost (mit freundlicher Genehmigung vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V.) Definition: Das Wort Kompost
kommt vom lateinischen "componere" (= zusammenlegen, zusammensetzen). Der Wortstamm besagt, worum
es beim Kompostieren geht: um das Aufeinanderschichten von verschiedenen Stoffen und Materialien,
hier: organischen (d. h. pflanzlichen und tierischen) Abfallstoffen. Ziel der Kompostierung ist die
Zersetzung des organischen Materials durch die Tätigkeit von Mikro- und Makroorganismen, Algen und
Pilzen unter Einwirkung von Luftsauerstoff, Wasser (Feuchtigkeit) und Temperatur. Der Vorgang läuft
immer mit Zufuhr von Luftsauerstoff ab (aerob) und wird auch als Verwesung oder Verrottung
bezeichnet im Gegensatz zur Fäulnis, die unter Luftmangel oder Luftausschluss abläuft (anaerob).
Kompost ist Bodenverbesserungsmittel und Düngemittel zugleich. So werden Pflanzen und Böden mit
Humus und Nährstoffen versorgt und die Bodenfruchtbarkeit nimmt zu.
Verarbeitung/Verwendung Die gesammelten Abfälle müssen zunächst falls erforderlich mit einem Häcksler, Hacker, Scheibenradhacker, Schläger oder Reißer zerkleinert werden. Um den Luftaustausch an der Kompostbasis zu fördern und Fäulnis zu verhindern, sollte man eine 10 Zentimeter hohe Schicht aus Rindenmulch, Gehölzhäcksel oder Stroh aufbauen. Dann mischt man die Gartenabfälle, wobei nährstoffreiche, feuchte und weiche Abfälle (Gemüse, Obst, Rasen usw. ) immer mit nährstoffarmen, trockenen und strukturstabilen Materialien gemischt werden und befüllt den Kompostbehälter. Setzt man nach einiger Zeit den Kompost um, wird der Rottevorgang beschleunigt und der Kompost verrottet gleichmäßiger. Die Arbeit des Umsetzens ist aber nicht dringend erforderlich. Nach wenigen Monaten kann der Kompost bereits als Frischkompost verwendet werden. Frischkompost mit noch erkennbarer Materialstruktur kann als Mulchmaterial oder als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden. Er sollte nur oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden. Da wie bei der Verwendung von frischem Mist Gemüsefliegen angezogen werden, sollte er bei der Kultur von Wurzelgemüse, Kohlgemüse und Zwiebeln vermieden werden. Reifekompost, also fertige Komposterde, wird (pur oder in Substratmischungen) für Pflanzstellen, Saat- und Frühbeete, für Topfpflanzen oder im Gewächshaus verwendet, aber auch zur Verbesserung des Humusgehalts in normalen Gartenböden. Auch Reifekompost sollte nicht gedankenlos in beliebiger Menge aufgebracht
werden, dazu ist er zu wertvoll: Gemüsekulturen können mit ca. zwei bis drei Litern Kompost pro
Quadratmeter gedüngt werden. Dabei gibt man stark zehrenden Pflanzen wie Kohlgemüse etwa drei Liter
Kompost pro Quadratmeter, schwach zehrenden wie Erbsen ein bis zwei Liter Kompost pro
Quadratmeter. |
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